StartProjektmanagementE-Learning-Trends 2024: KI als Game Changer

E-Learning-Trends 2024: KI als Game Changer

Die E-Learning-Industrie ist ein Spiegel technischen Fortschritts. Vor der Corona-Krise bestand E-Learning häufig aus PDF-Dateien, die am Computer durchgelesen wurden, und einigen Videos, meistens simple Mitschnitte von Vorträgen. Inzwischen dominiert im E-Learning Interaktivität, Gamification und ein unterhaltsamer Medienmix.
Kontinuierlich erscheinen bahnbrechende Technologien auf dem Markt, die verändern, wie digital gelernt wird. Wir geben einen Ausblick auf wichtige E-Learning-Trends des Jahres 2024.

E-Learning-Trend 1: Künstliche Intelligenz

Wenn es um E-Learning geht, steht das Jahr 2024 ganz im Zeichen künstlicher Intelligenz. KI-Technologien halten zunehmend Einzug in alle Bereiche digitalen Lernens. Die wesentlichen Bereiche, in denen E-Learning von KI profitiert, sind

  • Analyse von Lernerdaten,
  • Personalisiertes Lernen,
  • Content-Erstellung und
  • Betreuung und Unterstützung der Lerner durch Chatbots.

Künstliche Intelligenz wird damit zum Game Changer, denn es wird in fast allen Gebieten des Lernens Einzug halten und damit die Branche nachhaltig verändern.

(In diesem Artikel werden acht aktuelle KI-Tools vorgestellt. Außerdem bieten wir am 24.1.2024 zwei Workshops zum Thema.)

E-Learning Trend 2 in 2024: Kein Wissen, sondern Lösungen verkaufen

Wissen ist nicht mehr so wertvoll wie früher. Mit Internet und KI kann heute jeder in kurzer Zeit Wissen zu allen denkbaren Themen sammeln und strukturieren. Daher sollte bei E-Learning nicht die Informationsvermittlung, sondern die Lösung konkreter Probleme im Vordergrund stehen. Um Mehrwert für die Lernenden zu bieten, muss E-Learning liefern, was KI auch auf lange Sicht noch nicht gut beherrschen wird, nämlich Denken höherer Ordnung. Erfolgreiche Online-Kurse ermöglichen Lernenden einen innovativen Blick auf die Kursinhalte, finden kreative Lösungen zu Problemen der Zielgruppe, liefern neue Ideen und verknüpfen Informationen auf noch nicht dagewesene Weise. Kurs-Ersteller sollten sich darauf fokussieren, was die Lerner am Ende können müssen und nur das Mininum an dafür erforderlichem Wissen bereitstellen. Dafür sollte das E- Learning schnell in die Anwendung führen, beispielsweise Prototypenentwicklung und Projektdurchführung.

Mobiles Lernen: Ein wichtiger Trend im Bereich E-Learning 2024

Beeinflusst von neuen technischen Möglichkeiten und hybriden Arbeitsplatzdynamiken bevorzugen moderne Lerner autonome und flexible Schulungsformate. Zunehmend wird erwartet, dass sich Schulungen dem Tagesablauf und Lebensstil der Nutzer anpassen. Lerner wollen selbst bestimmen, wann, wie viel und in welchem Tempo sie sich mit den Schulungsinhalten beschäftigen.

Daraus ergibt sich eine steigende Nachfrage nach mobilen Lernlösungen, die sich verschiedenen Bildschirmen und Benutzerpräferenzen anpassen. Im Jahr 2024 braucht erfolgreiches E-Learning reaktive und anpassungsfähige Inhalte, die ein optimales Lernerlebnis auf einer Vielzahl von Geräten ermöglichen.

Früher wurden Kurse verkauft und Kunden erwarteten, nach dem Kauf lebenslang auf sie zugreifen zu können. Mittlerweile verkauft man im E-Learning jedoch nicht mehr die Information selbst. E-Learning-Anbieter verbessern und optimieren ihre Kurse beständig, anstatt neue Kurse einzuführen oder die alten Kurse in veränderter Form wieder zum Kauf anzubieten. Wer Käufern für immer Zugang gewährt, arbeitet für den Rest des Lebens an den Kursen, wird jedoch nur einmal bezahlt. Die Praxis, nicht die Informationen selbst, sondern den zeitlich befristeten Zugang zu einer Online-Akademie zu verkaufen, wird sich daher voraussichtlich immer stärker durchsetzen.

E-Learning Trend Nr. 5 in 2024: Content-Kuratierung

Das Angebot an digitalen Kursen hat seit der Corona-Krise und dem damit verbundenen E-Learning- Boom stark zugenommen. Immer mehr hochwertige Inhalte sind frei verfügbar. Gleichzeitig wird das Tempo des Lernens immer schneller. Die Kuratierung von Lern-Content ist eine nützliche Methode

für agiles Lernen. Zeiten und Kosten reduzieren sich, wenn man nicht alle Wissensinhalte selbst erstellen muss. Kuratierte Listen von Lerninhalten fördern zudem die Vielfalt an Perspektiven und die Eigenständigkeit der Lerner.
Die zunehmende Kuratierung von digitalen Bildungsinhalten stellt daher eine vorhersehbare Entwicklung dar, die möglicherweise bereits im Jahr 2024 zu einem wichtigen Trend wird.

Trend Nr. 6 im E-Learning 2024: Soziales Lernen

Lernen durch Gemeinschaft ist bei genauem Hinsehen die traditionellste Lernmethode. Bereits Urmenschen lernten das Sammeln und Jagen in der Sippe. Soziales Lernen ist hochgradig responsiv. Fragen werden schnell an Ort und Stelle gelöst. Durch Kollaboration und Wissensaustausch wirkt Social Learning außerdem Isolation entgegen.
Soziales Lernen erfordert Online Social Spaces, in denen sich die Lernenden austauschen können. 

Social Learning ist jedoch kein Selbstläufer. L&D-Abteilungen müssen den Prozess formen, etwa´durch die Moderation der Foren und die Einbeziehung aller Stakeholder. (Wir beschäftigen uns übrigens in diesem Beitrag mit dem Thema Social Learning.)


Fazit

Das Jahr 2024 steht, wenn es um E-Learning geht, ganz im Zeichen künstlicher Intelligenz. Insbesondere in den Bereichen Datenanalyse, personalisiertes Lernen, Content-Erstellung und Support wird künstliche Intelligenz einen bedeutenden Einfluss auf digitales Lernen nehmen. Schon jetzt darf man gespannt sein, welche Anwendungsbeispiele auf der Learntec 2024 (hier schon die KI-Anwendungen auf der Learntec 2023) gezeigt werden.

Informationen verkaufen ist in Zeiten von KI kein funktionierendes Geschäftsmodell mehr. Um im Jahr 2024 noch Aussicht auf Erfolg zu haben, müssen Online-Kurse konkrete Probleme der Lerner lösen.
Inhaltlich gesehen, ist weniger mehr. Gutes E-Learning liefert den Lernern genau das Wissen, das für die Ausführung ihrer Aufgaben zu einem bestimmten Zeitpunkt relevant ist. Dafür sollten Kurse Aufgaben, Vorlagen, Beispiele und Übungen beinhalten.

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach mobilen Lernlösungen liegen Anbieter, die ein optimales Lernerlebnis auf einer Vielzahl von Endgeräten und Bildschirmen bieten können, vorne. Abo-Modelle, die einen zeitlich begrenzten Zugang zu einer Online-Akademie ermöglichen, werden von Anbietern voraussichtlich immer stärker bevorzugt, da dies eine nachhaltigere Geschäftspraxis darstellt, als einmalige Kursverkäufe mit lebenslangem Zugriff.
Viel hochwertiger Content ist bereits frei verfügbar. Allerdings ist das Angebot an Online-Kursen breit und unübersichtlich. Durch die Kuratierung von Lerninhalten können Unternehmen dieses Wissen für ihre Mitarbeitenden erschließen und dabei Zeit und Ressourcen sparen. 

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